Innovative städtische Lebensmittelstrategien – Produktion, Lieferung und Konsum nachhaltiger und gesunder Lebensmittel
6. Februar 2024

Innovative städtische Lebensmittelstrategien – Produktion, Lieferung und Konsum nachhaltiger und gesunder Lebensmittel

Von Foodways

Um nachhaltige städtische Lebensmittelstrategien zu implementieren, müssen viele Akteure mit ins Boot geholt werden. Dazu gehören natürlich produzierende Unternehmen und Gastronomie, aber auch die lokalen und regionalen Verwaltungen sowie Bürgerbewegungen und noch einige mehr. Es ist noch ein vergleichsweise neuer Weg, solche Lebensmittelstrategien in urbanen Umgebungen zu realisieren, aber es gibt schon ein paar gute Beispiele mit innovativen Ansätzen, die das Problem anpacken.

Wir haben uns dazu Beispiele von Städten des „Milan Urban Food Pacts“ angesehen und möchten hier ein paar innovative Lebensmittelstrategien von Städten in anderen Ländern vorstellen, die sich den Herausforderungen gestellt haben.

Problemstellungen und Ziele der Projekte

Bevor wir zu konkreten Beispielen kommen, möchten wir kurz ein paar Probleme und Ziele der urbanen Lebensmittelstrategien verdeutlichen, da diese auf die meisten Städte übertragbar sind.

Problemstellungen
Ziele

Konkrete städtische Lebensmittelstrategien

Einige Städte sind auf einem guten Weg und haben sich den Herausforderungen von städtischen Lebensmittelstrategien angenommen. Wir möchten davon ein paar vorstellen und die Ansätze kurz zusammenfassen.

Ghent

Mit dem Projekt ‚De Site‘ möchte die Stadt eine nachhaltige Gesellschaft schaffen – von der die Lebensmittelproduktion ein Teil ist. Sie setzen auf Gemeinschaftsgärten, in denen sowohl angebaut als auch gekocht wird. Der Fokus liegt auf sozialen Interaktionen und damit einem besseren Verständnis und einer hohen Akzeptanz.

Barcelona, Lissabon

Die beiden Städte sind gerade im Sommer von hohen Temperaturen betroffen. Grüne Korridore und Strassenbepflanzung sollen diesen entgegenwirken. Zusätzlich setzen sie aber auf urbane Gärten, in denen auch lokale Produkte angebaut werden. Zwei Zwecke, eine Massnahme.

Almere, Birmingham

Bei diesen beiden Städten liegt der Fokus der Lebensmittelstrategien vor allen Dingen auf der Zusammenarbeit mit Supermärkten. Diese sollen immer mehr lokale Produkte zum Verkauf anbieten und damit die Lieferketten verkürzen.

Edinburgh

Mit dem Projekt ‚Edinburgh Food for Life‘ zielt die Stadt auf den gesteigerten Konsum von lokalen Lebensmitteln in Bio-Qualität ab. Darauf wird bereits verstärkt in Schulen, Pflegeheimen und Krankenhäusern gesetzt.

Göteborg, Lyon

Hier wird Geld für die finanzielle Unterstützung von urbaner Lebensmittelproduktion in die Hand genommen – zur Verkürzung von Lieferketten. Teil davon sind Wochenmärkte mit lokalen Anbietern und informelle Gruppen zur Direktabnahme von urban produzierten Lebensmitteln.

Sandwell

Bürgerbeteiligung schreibt man in Sandwell ganz gross. Die Stadt unterstützt diese beim Eigenanbau von Lebensmitteln. Zum einen natürlich mit wertvollen Ratschlägen, teilweise aber auch mit Flächen, auf denen angebaut werden kann.

Porto

Hier gibt es Promotions für den Verzehr lokal produzierter Lebensmittel. Ausserdem hat die Stadt das Projekt ‚ugly fruit initiative‘ gestartet. Damit werden Obst und Gemüse genutzt, die sonst nicht in die Märkte gekommen wären, weil sie „nicht gut genug aussehen“. Ein klares Statement gegen Lebensmittelverschwendung.

Die Zukunft von städtischen Lebensmittelstrategien

Wir stehen mit solchen Lebensmittelstrategien noch am Anfang und es gibt noch eine Menge zu tun. Die Beispiele dieser innovativen urbanen Lebensmittelstrategien geben aber einen Startpunkt und Modell für andere Städte, die mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind und diese gemeinsam lösen möchten. Nachhaltigkeit bei der Produktion, Lieferung und beim Konsum sollte dabei in allen städtischen Lebensmittelstrategien integriert werden.

In unserem Team unterstützt Markus Städte und Kantone in der Erstellung und Umsetzung von Ernährungsstrategien in der öffentlichen Verwaltung.

Foodways

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