Städte – die Dampfmaschinen für die nachhaltige Transformation der Ernährung
9. September 2020

Städte – die Dampfmaschinen für die nachhaltige Transformation der Ernährung

Von Markus Hurschler

In Städten ballen sich nicht nur die Menschen, sondern auch die damit verbundenen Herausforderungen für eine nachhaltige Entwicklung. Urbane Zentren stellen den Grossteil der Nachfrage nach Lebensmitteln und wir sind deshalb überzeugt, dass sie dies zu Transformations-Dampfmaschinen macht.

 

Städte sind dicht, brauchen viele Kalorien, beherbergen eine gebildete Schicht und werden aufgeheizt durch die Temperaturspitzen – sie bilden ein Nukleus für nachhaltige Ernährung. Da die urbanen Gebiete weit von der Landwirtschaft entfernt sind, scheint die Versorgung mit nachhaltigen Lebensmitteln umso herausfordernder. Wie reagieren die Städte darauf?

 

Immer mehr Stadtverwaltungen formulieren konkrete und ambitiöse Ernährungsstrategien (Neudeutsch auch ‹Food Policy›). Solche Strategien nehmen unterschiedlichste Formen und Gefässe an: angefangen mit dem Milan Urban Food Pact, über globale Players im C40 Food Systems Network bis hin zu zivilgesellschaftlichen Organisationen wie das Ernährungsforum Zürich. Die Zielsetzungen sind vielfältig und beinhalten sowohl Bestandsaufnahmen des städtischen Ernährungssystem z.B. an der Anzahl Bio-Betriebe, als auch ganzheitliche Strategien, die eine breite Anzahl von Themen aufnehmen – wie zum Beispiel die Reduktion der Lebensmittelabfälle auf dem Stadtgebiet. Ein Blick auf die Initiativen aus 40 europäischen Städten zeigt, dass die Politikansätze dabei unterschiedlicher nicht sein könnten.

 

Städte mögen weit weg von der Landwirtschaft sein – und die ‹regionale› Landwirtschaft mag aus dem Blickwinkel des globalisierten Agrarsektors nicht für die städtische Versorgung ausreichen. Städte haben jedoch einen direkten Einfluss auf die Endprodukte da sie einen Grossteil der Nachfrage verkörpern. Und genau dort muss angesetzt werden, denn die Landwirtschaft produziert, was abgenommen wird.

 

Genau deshalb sind die Entwicklungen von ‹Food Policies› auf allen Ebenen der Politik und Verwaltung wichtig. In der Stadt Basel läuft aktuell ein Leuchtturmprojekt, wobei Foodways als Praxispartner die Gastronomie im Bereich Abfallreduktion begleitet und berät.

 

Was unternimmt Ihre Stadt? Teilen Sie Ihre Eindrücke mit uns in den Kommentaren oder per E-Mail an info@foodways.ch.

Foodways

Weitere Beiträge